der Hund hat: Präputialkatarrh und Vorhautentzündung
Umgangssprachlich bezeichnet der so genannte Hundetripper einen Präputialkatarrh oder eine Balanoposthitis. Beiden Erkrankungen gemeinsam ist gelblich-weißer, teilweise auch blutiger Ausfluss aus der Vorhautöffnung. Der Ausfluss tröpfelt und die Hunde lecken viel. Dies wird von vielen Besitzern als hygienisches Problem empfunden. Im Grunde sind dies jedoch zwei unterschiedliche Krankheitsbilder, die auch verschiedene Behandlungen erfordern.
- Bei einem Präputialkatarrh handelt es sich um eine erhöhte Produktion von Smegma. Als Smegma bezeichnet man eine Ansammlung aus Drüsensekret des Penis und der Vorhaut sowie Zell- und Harnresten in der Vorhaut. Ein Präputialkatarrh ist keine krankhafte Veränderung: Die Menge des Smegmas ist bei jedem Hund unterschiedlich und kann teilweise beträchtliche Mengen annehmen.
- Bei der eher seltenen Balanoposthitis handelt es sich um eine Entzündung von Penisspitze und innerer Schleimhaut der Vorhaut.
Eine Balanoposthitis (Vorhautentzündung) wird häufig durch eine Granne oder einen anderen kleinen Fremdkörper hervorgerufen.
Unermüdliches Lecken am Penis ist ein deutliches Anzeichen sowohl für eine Vorhautentzündung als auch für eine erhöhte Produktion von Smegma. Aus der Präputialöffnung tröpfelt gelblich-weißer oder auch blutiger Ausfluss.
Durch eine gründliche Untersuchung des Penis kann meistens zwischen einer Entzündung der Vorhaut und einer erhöhten Produktion von Smegma unterschieden werden. Bei der Vorhautentzündung sind Vorhaut und Penisspitze gerötet und das Betasten ist häufig schmerzhaft. Diese Symptome fehlen bei einer erhöhten Produktion von Smegma.
Aber Achtung: Leckt der Hund schon sehr lange aufgrund einer hohen Smegma-Produktion, kann durch das Lecken mit der rauen Hundezunge auch bereits eine Entzündung am Penis und an der Vorhaut entstanden sein!
Die Behandlung der beiden Krankheitsbilder unterscheidet sich grundlegend:
Bei einer Balanoposthitis (Vorhautentzündung) müssen Vorhaut und Penis gründlich gereinigt, gespült und anschließend über einen längeren Zeitraum antibiotisch versorgt werden.
Liegt eine erhöhte Produktion von Smegma vor, kann mit Hilfe desinfizierender Spülungen meist nur eine vorübergehende Besserung erzielt werden. Durch eine Kastration reduziert sich die Menge des Smegmas jedoch innerhalb weniger Tage. Dieser Eingriff sollte dann in Erwägung gezogen werden, wenn durch das massive Lecken hochgradige Entzündungen an Penis und Vorhaut entstehen.
Stand: 11.12.2012, © Copyright by
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Alternative Behandlung/Spülung:
1. die Haare am Penis immer kurz halten
2. Spülungen mit Kamilletee oder Kamilosan/Wasser
3. Spülungen mit Rotwein, die
Gerbsäure im Rotwein soll die Bakterien abtöten.
(bei meinem Hund hat es funktioniert!)
4. auch Spülungen mit koloidalem Silber oder Betaisodona (Jodspülung) sind möglich.
Jod sowie auch koloidales Silber wirken desinfizierend.
Bitte beachten: Die verdünnte Lösung in eine Plastikspritze füllen, vorsichtig in die Vorhautöffnung einführen und sanft spülen (die Vorhaut zuhalten und leicht massieren). Mehrmals wiederholen.
5. Homöopathische Mittel bei Vorhautkatharr oder Vorhautentzündung
positiv beeinflussen können, u. a.
Pulsatilla, wenn milde Eiterungen eine gelbliche Farbe zeigen oder
Echinacea zur Steigerung der Abwehrkräfte. Auch äußerlich kann Echinacea als Spülung angewendet werden. Sollte die Entzündung schon auf den Harnleiter übergegriffen haben, kann mit
Cantharis eine Linderung der Beschwerden erreicht werden.