Auch Hunde leiden an Blasenentzündungen
Wenn der Hund plötzlich seine Stubenreinheit vergisst oder ständig raus möchte, liegt womöglich eine Blasenentzündung vor. Woran Sie das erkennen und wie die Erkrankung effektiv behandelt werden kann, erfahren Sie hier.
Eine Blasenentzündung beim Hund ist nicht ungewöhnlich. Wie auch beim Menschen, leiden weibliche Hunde öfter an einer Zystitis als Rüden. Laut Angaben der Praxis "Tierärztliche Spezialisten Hamburg" erhöht sich das Risiko einer Erkrankung noch weiter, wenn die Hündin kastriert ist. Auch wenn der Hund an Diabetes mellitus leidet, können Blasenentzündungen verstärkt auftreten.
Symptome beim Hund frühzeitig erkennen
Da sich Hunde leider nicht so äußern können wie Menschen, ist eine frühe Diagnose oftmals schwierig. Die sogenannte „Zystitis“, so die medizinische Bezeichnung für die Blasenentzündung, äußert sich zum einen dadurch, dass sich der Hund anders verhält als sonst. Folgende Verhaltensänderungen deuten auf eine Blasenentzündung hin:
- Verstärkter Harndrang des Hundes
- möchte daher öfter Gassi machen
- die übliche Stubenreinheit gerät in Vergessenheit
- gibt nur eine kleine Menge Urin von sich
- jault beim Urinieren
Zum anderen erkennen Sie Blasenentzündungen bei Hunden, wenn Sie sich den Urin näher anschauen. Hat er sich durch Blutrückstände rot gefärbt oder riecht er besonders streng, kann es ein Hinweis dafür sein, dass eine Entzündung vorliegt.
Ursachen für Blasenentzündungen bei Hunden
Eine Blasenentzündung wird meist durch aufsteigende Bakterien aus der Harnröhre verursacht und ähnelt in der Symptomatik sehr der Zystitis beim Menschen.
Gerade Hündinnen sind anfälliger für Blasenentzündungen und weitere Infekte der Harnröhre, da sie eine kürzere und breitere Harnröhre als Rüden haben und die Bakterien schneller in die Blase gelangen können.
Bei Rüden tritt die Blasenentzündung häufig mit einer Entzündung der Prostata auf. Kristalle im Urin können die Blasenschleimhaut reizen und so letztendlich zur schmerzhaften Entzündung führen. Stichwort Schmerzen: Sowohl für Weibchen, als auch für Rüden ist eine Blasenentzündung eine extrem unangenehme Sache.
So läuft die Behandlung der Blasenentzündung beim Hund ab
Verdächtigen Sie eine Blasenentzündung bei Ihrem Hund, sollten Sie so schnell wie möglich einen Tierarzt aufsuchen. Dieser wird zunächst versuchen festzustellen, woher die Harnwegsinfektion rührt. Ist eine bakterielle Infektion Schuld an der Blasenentzündung, ist es möglich, dass er dem Tier für einen längeren Zeitraum Antibiotika verschreibt. Die Symptome können derweil durch schmerzstillende und entzündungshemmende Mittel eingedämmt werden.
Wieder zuhause sollten Sie in erster Linie dafür sorgen, dass der Hund trotz der Schmerzen beim Wasserlassen weiterhin viel trinkt. Eine bewährte Lösung ist das Beimischen von Wasser zum regulären Futter. Unabhängig davon sollte das Tier nicht auf feuchtem oder kaltem Boden (zum Beispiel Fliesen) liegen, da dies die Entzündung begünstigen kann.
Quelle

Wie kann ich meinen Hund unterstützen?
Neben der medikamentösen Behandlung, kann der Hund auf verschiedenen Wegen unterstützt werden:
Flüssigkeit
Ein Hund der unter einer bakterieller Blasenentzündung leidet, sollte möglichst viel trinken. Auf diese Weise wird die Blase gut gespült und viele Bakterien dabei ausgeschieden.
Wärme
Wärme tut gut! Aus diesem Grund sollte bei einer bakteriellen Blasenentzündung besonders darauf geachtet werden, dass der Hund keiner Zugluft, Nässe oder Kälte ausgesetzt ist. Dies kann das Immunsystem noch zusätzlich schwächen.
Häufiges Pinkeln
Hunde mit bakterieller Blasenentzündung können den Urin nicht lange halten und müssen daher öfter mal „vor die Tür“. Häufiges entleeren der Blase ist sogar hilfreich, da viele Bakterien so ausgeschieden werden, bevor sie sich in der Blase vermehren können.
Homöopathie und Hausmittel zur Unterstützung:
Auch die homöopathischen Mittel sind dazu geeignet, um ohne große Kosten eine Blasenentzündung beim Hund zu behandeln. Sie erhalten keine chemischen Wirkstoffe, doch zeigen erst nach einer gewissen Zeitspanne einen Effekt. Für den Hausgebrauch haben sich Globuli der Stärke D12 (C30) bewährt. Aconitum lindert heftige Schmerzen und hohes Fieber. Cantharis wirkt schnell gegen ständigen schmerzhaften Harndrang. Der bittersüße Nachtschatten (Dulcamara) hilft eitrigen Blasenentzündungen in Folge einer Unterkühlung. Globuli in D12 mehrmals täglich verabreichen.
D-Mannose als wirksames Präparat gegen Harnwegserkrankungen
In der Humanmedizin kommt das hochwirksame Präparat D-Mannose häufig zum Einsatz. Der Zucker gelangt unverändert in den Urin, wo er die Bakterien bindet und anschließend mit dem Urin ausscheidet. Ein großer Vorteil des Pulvers ist, dass es nicht verstoffwechselt wird und süßlich schmeckt. Somit nimmt ein Hund das Pulver, das kaum Nebenwirkungen hervorbringt, gern zu sich. Für einen kleinen Hund genügt ein Gramm Pulver alle zwei Stunden, ein großer Hund benötigt zwei bis drei Gramm.
Wie kann ich einer bakteriellen Blasenentzündung beim Hund vorbeugen?
Das regelmäßige „Durchspülen“ der Blase durch ausreichende Wasseraufnahme ist essentiell für die Vermeidung von bakteriellen Blasenentzündungen. Der Hund sollte den Urin nicht allzu lange anhalten müssen, damit Bakterien sich gar nicht erst im Urin vermehren können.
Um die Entstehung einer bakteriellen Blasenentzündung zu vermeiden, sollte darauf geachtet werden, dass besonders empfindliche Hunde nicht lange auf kaltem Boden sitzen müssen und das Fell nicht durchnässt. Eine Unterkühlung kann die Entstehung einer bakteriellen Blasenentzündung begünstigen.
Weitere Faktoren, die das Immunsystem stärken können, sind hier beschrieben.